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Claudia Nyffenegger, Geschäftsführerin

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Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren ist eine grosse Fachorganisation im Bereich Soziokultur. Sie setzt mit ihrer Arbeit in den 17 Gemeinschaftszentren den soziokulturellen Auftrag des Sozialdepartements der Stadt Zürich um.

Die Fachlichkeit und der Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter*innen der Stiftung ist die Grundlage, dass die vereinbarten soziokulturellen Leistungen erbracht und die gewünschten Wirkungen erzielt werden können. Für die Arbeit in den Bereichen Bildung/Gestalten, Bildung/Tier, Jugendarbeit und Quartierarbeit wird ein Fachhochschulabschluss in Sozialer Arbeit, Art Education o.Ä. vorausgesetzt. In den Bereichen Sekretariat, Hausdienst, Gastronomie bieten entsprechende Fachausbildungen die Basis für die professionelle Umsetzung des Auftrags.

Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren arbeitet mit Fachkonzepten und Funktionalen Grundsätzen, die regelmässig überprüft und weiterentwickelt werden. Das Instrument der betriebsübergreifenden Fachgruppen sowie der Zusammenarbeit der Gemeinschaftszentren auf Leitungsebene ermöglicht fachspezifische und organisatorische Themen zu bearbeiten und die Gesamtorganisation im Sinne einer lernenden Organisation laufend weiterzuentwickeln.

Zur Prävention sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen durch Professionelle hat die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren mit Unterstützung der Fachstelle Limita ein Schutzkonzept erarbeitet. Dieses enthält einen Verhaltenskodex sowie ein definiertes Personal-, Beschwerde- und Krisenmanagement. Hinweise und Beschwerden von Besucher*innen können anonym bei der Leitung Soziokulturelle Betriebe (E-Mail) gemeldet werden.

Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren ist als grosse Fachorganisation im Bereich Soziokultur in enger Zusammenarbeit mit Fachhochschulen. Sie bietet vielfältige Möglichkeiten von Ausbildungs- und Vorpraktika, die sowohl im Bereich Soziale Arbeit wie auch in der Art Education genutzt werden können. Zudem arbeitet die Stiftung auch in Weiterbildungsangeboten mit Fachhochschulen zusammen und übernimmt mit der Organisation von und Teilnahme an Tagungen einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs über die soziokulturelle Praxis.

Die Publikation „Soziokulturelle Angebote und ihre Bedeutung für Gemeinden im Wandel. Ein Handbuch“ (2018) entstand im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der ZHAW Soziale Arbeit. Das Handbuch zeigt die Bedeutung von Gemeinwesenentwicklung und soziokultureller Arbeit auf und fasst das Wissen und die Erfahrungen der Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren in der Führung und dem Betrieb soziokultureller Betriebe zusammen. Es bietet Entscheidungsträger*innen in Gemeinden und Organisationen eine Grundlage sowie praktische Anregungen bei der Überprüfung und Entwicklung soziokultureller Angebote und Strukturen.

Was ist Soziokultur? Und welches Verständnis von Soziokultur hat die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren?

Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren investiert im Auftrag der Stadt Zürich in Kultur und Bildung und schafft Freiräume für Austausch und Begegnung. Die gesellschaftliche Teilhabe, Chancengleichheit und Integration aller Bevölkerungsgruppen wird damit in den Quartieren der Stadt Zürich seit Jahren gefördert. Durch die Gestaltung von Begegnungsorten und die Unterstützung von Selbstorganisation wird somit zu einem guten Zusammenleben in einer modernen Gesellschaft beigetragen.

Mit der Gründung der Stiftung 2010 haben sich die Zürcher Gemeinschaftszentren mit ihrem Verständnis der Soziokultur auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind in einem Standortbericht zusammengefasst.

Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren sieht soziokulturelle Arbeit als eine professionelle Dienstleistung. Ihre gesellschaftliche Funktion ist die Realisierung von Teilhabe und Teilnahme. Sie unterstützt und fördert Prozesse, welche die Gestaltung des Zusammenlebens und der kulturellen Entwicklung unter aktiver Beteiligung und Mitwirkung möglichst vieler Betroffenen ermöglicht. Im Fokus steht dabei der gesellschaftliche Wandel.

Soziokulturelle Arbeit richtet sich an alle und ist dementsprechend nicht schicht-, alters- und kulturspezifisch. Bei der Gestaltung des Lebensraums vermittelt sie zwischen Anliegen verschiedener Bevölkerungsgruppen, sowie staatlichen und privaten Organisationen. Soziokulturelle Arbeit interveniert in den gesellschaftlichen Teilbereichen Bildung, Kultur und Soziales. Sie bedient sich einer Vielfalt von Arbeitsmethoden und verschiedener Handlungsmodelle und hat einen engen Bezug zu den Grundprinzipien des zivilgesellschaftlichen Handelns.

Die soziokulturelle Praxis besteht aus einer breiten Vielfalt kultureller Aktivitäten mit sozialen Bezügen. Sie zeichnet sich aus durch Freiwilligkeit und ist nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtet. Sie ist gemeinwohlorientiert, öffentlich, gemeinschaftlich, selbstorganisiert und kooperativ.

Das Verständnis der soziokulturellen Arbeit zeichnet sich durch folgende Grundsätze aus:

  • Integration: Die Zürcher Gemeinschaftszentren öffnen sämtliche Leistungsbereiche zielgruppenübergreifend allen Bevölkerungsteilen. Sie bieten damit Begegnungsplattformen für die Verständigung zwischen den Menschen aus verschiedenen Generationen und Milieus. Die Haltung, für alle offen zu sein, widerspiegelt sich auch in der Kommunikation. Die Stiftung bemüht sich, generell eine einfache und klare Sprache in den Kommunikationsmitteln zu pflegen. Sie verwendet den Gender-Stern und signalisiert damit, dass sie keine Menschen ausschliesst.
  • Interdisziplinarität: Die Fachbereiche wirken in den Gemeinschaftszentren interdisziplinär zusammen und erbringen eine Gesamtleistung für die Quartierbevölkerung, welche über die Wirkungen der einzelnen Fachbereiche hinausgeht.
  • Partizipation und Selbstorganisation: Die Umsetzung der soziokulturellen Leistungen ist auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen und auf den Bedarf im Einzugsgebiet der Gemeinschaftszentren ausgerichtet. Die Aktivitäten sind konzeptionell auf Mitwirkung und Mitbestimmung sowie auf Eigenleistung der Nutzer*innen ausgelegt.
  • Subsidiarität: Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren sieht sich in ihrer Arbeit dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtet und übernimmt möglichst keine Tätigkeiten, die von anderen Akteuren in den Quartieren oder den Bewohner*innen selber geleistet werden. Dies bedingt gute Vernetzung und Kooperation mit Vereinen, Fachorganisationen und Verwaltungsabteilungen der Stadt Zürich sowohl auf strategischer wie auch operativer Ebene.

Die Geschäftsleitung trägt die operative Verantwortung für das gesamte betriebliche, personelle und finanzielle Management der Stiftung. Grundsätzlich ist sie verantwortlich für die strategische und operative Entwicklung der Gesamtorganisation. Sie verantwortet unter anderem die Führung und Weiterentwicklung der einzelnen Betriebe, das Auftrags- und Kontraktmanagement wie auch Controlling und das Risikomanagement. Das Qualitätsmanagement, die Marktbeobachtung und die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung sind weitere Verantwortungsbereiche der Geschäftsleitung. Zentral erbracht werden zudem auch die Lohn- und Finanzbuchhaltung, das Personalwesen, das Facility Management sowie die Implementierung und Steuerung diverser gesamtorganisatorischer Projekte.

Die für die Stadt Zürich zu erbringenden Leistungen und die dafür zur Verfügung gestellten Mittel werden für jedes Gemeinschaftszentrum in einem eigenen Kontrakt und bei Liegenschaften im Eigentum der Stadt Zürich in einem Gebrauchsleihevertrag festgehalten. Die Kontrakte haben eine Laufzeit von 6 Jahren und werden in letzter Instanz vom Gemeinderat der Stadt Zürich bewilligt. Mehr zu den Grundlagen und dem Auftrag der Stadt Zürich auf der Website der Stadt Zürich.

Einen beachtlichen Teil der Aufwände werden zudem über Einnahmen aus der Gastronomie, bei Veranstaltungen und der Raumvermietung erwirtschaftet. Details zu den Jahresrechnungen finden Sie in den Jahresberichten.

Interdisziplinäre Teams
Geführt werden die Gemeinschaftszentren von Betriebsleiter*innen, die mit ihren interdisziplinären Teams für den Betrieb und die Leistungserbringung verantwortlich sind. Zudem sind die Betriebsleiter*innen zentral für die Bildung und Pflege des Netzwerkes auf Quartierebene. Die Interdisziplinarität des Teams ist eine wichtige Grundlage für die Umsetzung der vereinbarten Leistungen. Sie ermöglicht ein breites Spektrum an Nutzungen, Angeboten und Anknüpfungspunkten und garantiert, dass die Gemeinschaftszentren für alle Menschen und vielfältige Interessen zugänglich sind. 

Angebotsgestaltung
So unterschiedlich die Quartiere in der Stadt Zürich sind, so unterschiedlich sind auch die Gemeinschaftszentren und ihre Angebote. Die Angebotsgestaltung ist vom Bedarf im jeweiligen Quartier, den räumlichen und personellen Ressourcen und nicht zuletzt vom Engagement, den Bedürfnissen und Vorstellungen der Quartierbevölkerung abhängig. Angestrebt wird ein breiter Angebotsmix, der unterschiedliche Zielgruppen und Interessen anspricht. Durch die Unterstützung von Eigeninitiative können Ideen umgesetzt und die Menschen zu Beteiligten gemacht werden – dies geschieht beispielsweise in den Werkstätten und Ateliers, bei der Organisation von Veranstaltungen, oder etwa im Kursbereich. Neben der Breite und Vielfalt im Kursangebote ist v.a. die Möglichkeit, zu experimentieren und das non formale Lernen zu stärken im Vordergrund. Die meisten Gemeinschaftszentren sind nebst den lokalen Angeboten im Betrieb auch mit mobilen Angeboten im jeweiligen Quartier präsent. Viele der Angebote und Veranstaltungen sind nur möglich dank dem freiwilligen Engagement der zahlreichen Quartierbewohner*innen. Einen Einblick in das vielfältige Angebot finden Sie hier.

Räume und Infrastruktur
Gut eingerichtete Räumlichkeiten bilden eine wichtige Grundlage für die Umsetzung der vereinbarten Leistungen. Die kostengünstige Infrastruktur ermöglicht es der Bevölkerung, Privatanlässe und selbstorganisierte Aktivitäten durchzuführen. Sie steht auch Vereinen, Organisationen und Gruppen zur Verfügung, die in den Gemeinschaftszentren eine Vielzahl von Angeboten auch für Dritte realisieren.

Viele der 17 Gemeinschaftszentren befinden sich in Bauten, die im Laufe der letzten 60 Jahre speziell für diesen Zweck erstellt wurden. Diese sind im Besitz der Stadt Zürich und werden der Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren in Gebrauchsleihe zur Verfügung gestellt. Sie befinden sich in den Wohnquartieren, verteilt über die ganze Stadt. In wachsenden Quartieren werden die Gemeinschaftszentren mit zusätzlichen Standorten ergänzt, um mit ihren Angeboten und Dienstleistungen näher bei den Menschen zu sein.

Nachhaltigkeit
In der Ausgestaltung der Angebote leisten die Zürcher Gemeinschaftszentren einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Darunter fallen nicht nur die bekannten und zahlreichen Börsen, Tausch- oder Flohmärkte, die alle 17 GZ regelmässig organisieren. Indem die GZ Werkstätten und Ateliers für alle öffnen, bieten sie unzählige Möglichkeiten, Sachen zu reparieren oder selber herzustellen. Werkzeug und weiteres Material ist vorhanden und muss nicht neu gekauft werden. Räumlichkeiten sollen möglichst multifunktional genutzt werden, dadurch steigt die Auslastung und die Raumnutzung ist effizient. Mit spezifischen Angeboten sprechen die GZ gezielt Umweltthemen an, sei es beim Gärtnern, der Tierhaltung, bei Ferienwochen im Wald oder in Kursen zu Natur und Umwelt. Innovativen Ideen aus dem Quartier, die für eine nachhaltigere Welt einstehen, erhalten eine Plattform und Support. In der Gastronomie achten die GZ auf die Herkunft der Produkte. Food Waste wird dank guter Planung möglichst verhindert und es wird Wert darauf gelegt, nicht unnötig Plastikabfall zu produzieren.

Die professionelle Umsetzung des Leistungsauftrags wird innerhalb von sieben Fachbereichen gewährleistet. Ein Überblick.

Quartierarbeit: Die Ziele der Quartierarbeit liegen in der Schaffung von Partizipationsmöglichkeiten und der Unterstützung von Selbstorganisation für die Quartierbevölkerung. Aufgabe der Quartierarbeit ist es nicht primär, eigene Angebote zu entwickeln, sondern Voraussetzungen zu schaffen, damit Teilhabe am sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Austausch möglich wird. Ein wichtiger Teil der Quartierarbeit ist die Vernetzung mit anderen Akteur*innen im Quartier. Zentrale Methoden in der Quartierarbeit sind u.a. die Moderation und Begleitung von Gruppenprozessen, Bedürfnis- und Bedarfsanalysen, Projekt- und Eventmanagement sowie weitere grundlegende Methoden der Gemeinwesenarbeit.

Jugendarbeit: Die Jugendarbeit hat Integration, Prävention und die Befähigung der Jugendlichen zum Ziel. Die Jugendlichen werden in ihrer Identitätssuche unterstützt und dazu ermutigt, Verantwortung für sich selbst sowie für ihre Umwelt zu übernehmen. Zentrale Ansätze in der Jugendarbeit sind die Methoden der Gemeinwesenarbeit, Vermittlung und Mediation, aufsuchenden und mobile Jugendarbeit, Ressourcenstärkung durch Kreativität und Kultur sowie Empowerment. Die Integration der Jugendarbeit in die Gemeinschaftszentren ermöglicht generationenübergreifendes Arbeiten und die Nutzung der vielfältigen Räumlichkeiten durch die Jugendlichen.

Bildung/Gestalten: Auch mit den gestalterischen Angeboten der Ateliers und Werkstätten und der Möglichkeit, die Werkstätten und Ateliers eigenständig zu nutzen werden soziokulturelle Ziele verfolgt. Im Vordergrund steht das Entwickeln von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, das Stärken von sozialen Kompetenzen und der Partizipation, Förderung von Experimentierfreude und grundlegende Materialerfahrungen. Das Entstehen eines Produkts steht nicht im Vordergrund, sondern es geht um die Unterstützung kreativer Prozesse, das Bereitstellen von Raum, Atmosphäre und adäquater Begleitung, damit solche Prozesse entstehen können. Hier sind neben den Methoden der Kunst- und Kulturvermittlung ebenso das Empowerment und die Ressourcenorientierung von Bedeutung.

Bildung/Tier: Vier der 17 Gemeinschaftszentren haben einen Tierbereich, in welchem Esel, Pferde, Ziegen, Schweine und andere Tiere leben. Der Tierbereich liegt im öffentlichen Raum und ermöglicht somit vielen Menschen, mit Tieren in Kontakt zu kommen. Die diversen Angebote fördern Beteiligung in unterschiedlicher Form und fördern die Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen.  Zudem wird das Naturbewusstsein gestärkt und der Alltag der Quartiere und ihrer Bewohner*innen wird bereichert. Die Angebote haben vielfältige Wirkungen und stärken speziell die Sozial-, Selbst- und Sachkompetenz durch das Mitarbeiten und die Übernahme von Verantwortung.

Sekretariat: Das Sekretariat ist oft erste Anlaufstelle für Fragen und Anliegen. Als Ansprechperson für Besucher*innen nimmt das Sekretariat verschiedenste Anliegen auf und hat Antworten auf die meisten Fragen. Die Mitarbeiter*innen im Sekretariat wickeln die Vermietungen ab und sind für diverse organisatorische Belange zuständig. Sie ermöglichen so, dass die Infrastruktur vielfältig genutzt wird und Anfragen und Anliegen der Bevölkerung aufgenommen und an die richtigen Stellen weitergeleitet werden.

Hausdienst: Sei es bei der Raumvermietung, bei der Organisation von Veranstaltungen oder der Übergabe der Räumlichkeiten: Die Arbeit der Mitarbeitenden im Hausdienst ist unerlässlich für einen funktionierenden Betrieb. Ihr technisches Wissen und Können sind wichtige Stützen für den laufenden Betrieb.

Gastronomie: Zum Gastronomiebereich gehören sämtliche Cafeterias und Bistros. Diese sind beliebte und niederschwellige Treffpunkte, oft erste Anlaufstelle für Besucher*innen und zentral für die Schaffung von Begegnungsorten und die Bildung von privaten sozialen Netzwerken. Je nach Quartier, Geschichte und räumlichen Möglichkeiten unterscheidet sich das Gastronomieangebot von Gemeinschaftszentrum zu Gemeinschaftszentrum. Der Gastronomiebereich erfüllt eine wichtige Funktion auch bei grossen Anlässen und Veranstaltungen.

Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren ist als grosse Fachorganisation im Bereich Soziokultur in verschiedenen Kooperationen und Projekten mitbeteiligt. Eine Auswahl.

Kinderkultur
Die Stadt Zürich fördert die Kinderkultur und unterstützt Projekte, die das frühe und gezielte Wecken der Freude und der Sensibilität von Kindern für künstlerische Betätigungen und künstlerische Inhalte fördern. Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren ist eine wichtige Partnerin der Stadt Zürich im Bereich Kinderkultur, da sie über die Nähe zu den Quartieren und Kontakten zu bildungsfernen Zielgruppen verfügt. Aktuell werden gegen zehn unterschiedliche Kinderkultur-Projekte mitfinanziert. Hierfür arbeiten die Zürcher Gemeinschaftszentren mit Kulturhäusern wie etwa der Tonhalle, dem Projekt abendsfrüh in Zusammenarbeit mit der Datio Stiftung oder vielen weiteren grösseren und kleineren Produktionen im Bereich Musik, Theater, Literatur, Film und Tanz zusammen. Zudem sind die Zürcher Gemeinschaftszentren Mitglied beim Verein Kulturvermittlung Zürich und dem Kinderkulturkalender Kikuka der Stadt Zürich. Mehr zum Kinderkultur-Kredit der Stadt Zürich finden Sie hier.

Freiwilligennetz Kanton Zürich
Der Betrieb der Zürcher Gemeinschaftszentren mit den zahlreichen Angeboten für verschiedenste Interessen ist nur möglich dank der Unterstützung vieler freiwillig engagierter Quartierbewohner*innen. In den Gemeinschaftszentren können freiwillig Engagierte etwas Neues aufbauen oder bei einem bestehenden Angebot mithelfen und so zum guten Zusammenleben in der Stadt Zürich beitragen. Freiwillig Engagierte werden von Fachpersonen sorgfältig eingeführt und begleitet. Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren ist Mitglied beim Verein Freiwilligennetz Kanton Zürich und profitiert von der Plattform.

Fachtagungen
Die Zürcher Gemeinschaftszentren arbeiten eng mit dem Sozialdepartement der Stadt Zürich und der Offenen Jugendarbeit Zürich (OJA) zusammen und treffen sich zu regelmässigen Austauschsitzungen. Beispielhaft für diese fruchtbare Kooperation sind die Fachtagungen, die alle drei Jahre gemeinsam organisiert werden. In den vergangenen Jahren wurden Fachtagungen zum Konzept Placemaking („Soziokultur & Placemaking“), zur digitalen Soziokultur („Soziokultur digital!?“) und zum Sozialraum Stadt durchgeführt.

KulturLegi
Die KulturLegi bietet Menschen mit wenig Geld Rabatte auf Angebote aus Kultur, Sport und Bildung, ermöglicht ihnen so die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und fördert eine aktive, eigenverantwortliche Integration. Mit der Unterstützung der KulturLegi bekräftigen die Zürcher Gemeinschaftszentren den Anspruch, für alle Menschen in der Stadt Zürich offen zu sein. Sie gewähren 50% Vergünstigung auf GZ-eigene Angebote (Veranstaltungen, Ferienangebote, Kurse, Ateliers/Werkstätten).

Zürich schaut hin
Die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren ist Allianzpartnerin von Zürich schaut hin, einem Projekt von Stadtpräsidentin Corine Mauch und Stadträtin Karin Rykart. Das Projekt setzt sich dafür ein, dass sich in der Stadt Zürich alle sicher und frei im öffentlichen Raum bewegen können, ohne Angst vor sexuellen, sexistischen, homo- und transfeindlichen Belästigungen und Übergriffen. Dazu werden im Rahmen des Gleichstellungsplans 2019-22 diverse Massnahmen und Aktivitäten umgesetzt, wie beispielsweise das Meldetool Zürich schaut hin: Über dieses Tool können Belästigungen sichtbar gemacht und geteilt werden.

Einsitz in Beiräten und Begleitgruppen

Was bedeutet Nachhaltigkeit und nachhaltiges Handeln in den Zürcher Gemeinschaftszentren und welche Rolle spielt dabei die Soziokultur?

In der Verantwortung
„Wir sind in unseren Tätigkeiten dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet und tragen mit unserem Handeln und mit einem vielfältigen Angebot dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltigen Handelns zu schärfen und die praktische Umsetzung zu fördern.“ (Strategische Positionierung der Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren 2023)

Nachhaltigkeit und Soziokultur
Das Schaffen von sozialer Nachhaltigkeit ist das Kerngeschäft der Zürcher Gemeinschaftszentren – darin sind wir Expert*innen. Gerade an Begegnungsorten wie den GZ ist es zentral, dass soziokulturelle Arbeit und Nachhaltigkeit zusammengedacht werden. Als soziokulturelle Institution in der Stadt Zürich, die sich der gesellschaftlichen Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen verschrieben hat, sieht sich die Stiftung Zürcher Gemeinschaftszentren in der Verantwortung: Die 17 Gemeinschaftszentren sollen so gut wie möglich mit den vorhandenen Ressourcen und im Einklang mit Mensch, Natur und Umwelt betrieben werden.

Der Begriff der Nachhaltigkeit
Die Zürcher Gemeinschaftszentren orientieren sich am Nachhaltigkeitsbegriff der Stadt Zürich und des Bundes. Beide definieren eine Entwicklung dann als nachhaltig, wenn sie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sichert, die soziale Gerechtigkeit und das menschliche Wohlbefinden stärkt und die natürlichen Lebensgrundlagen sicherstellt. Nachhaltige Entwicklung ist gemäss Brundtland-Bericht „[…] eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ (UNO Brundtland-Bericht 1987). Die drei erwähnten Dimensionen – die soziale, die ökologische und die wirtschaftliche Dimension – finden als Drei-Säulen-Modell im Nachhaltigkeitskonzept der Zürcher Gemeinschaftszentren Eingang und bilden dessen Grundlage. Für alle drei Dimensionen wurden entsprechende Ziele formuliert, die gleich gewichtet werden. Diese sind in der rechten Spalte aufgeführt.

Ziele in der ökologischen Nachhaltigkeit
Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit sehen wir vielfältige Handlungsmöglichkeiten:

  • Wir überprüfen unsere betrieblichen Abläufe regelmässig im Hinblick auf ökologische Zielsetzungen resp. ressourcenschonende Optionen.
  • Mit regelmässigen Angeboten wie Flohmärkten, Kleiderbörsen, Tauschbörsen oder Repair-Cafés kontern wir die Wegwerfkultur.
  • Wir fördern das Bewusstsein, die Kompetenzen und damit auch die Handlungsoptionen für ökologisches Handeln nach innen (z.B. mittels Teilnahme an Weiterbildungen/Fachtagungen) und nach aussen (z.B. mittels Infoveranstaltungen).
  • Wir unterstützen Initiativen zur Förderung der Nachhaltigkeit, die im Quartier umsetzbar sind.
  • Wir gewinnen Reichweite durch die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Dadurch erhalten wir laufend neue Inputs von aussen, um unser Wirken noch nachhaltiger zu gestalten.

Ziele in der ökonomischen Nachhaltigkeit
Ökonomische Nachhaltigkeit nehmen wir ernst, indem wir die uns zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel effizient und verlässlich einsetzen:

  • Wir verwenden unsere Mittel wirtschaftlich, d.h. bedarfsorientiert und nach dem Subsidiaritätsprinzip. Wir übernehmen keine Tätigkeiten, die von anderen Akteuren in den Quartieren oder den Bewohner*innen selbst geleistet werden.
  • Wir bieten Möglichkeiten einer alternativen Ökonomie (z.B. Erhalt von Leistungen durch nichtmonetäre Gegenleistungen).

Ziele in der sozialen Nachhaltigkeit
Der Beitrag der Soziokultur am sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit ist hoch:

  • Mit unseren Angeboten führen wir Menschen zusammen, stärken ihre Integration in die Gesellschaft und die Identifikation mit dem Lebensraum.
  • Wir engagieren uns für Toleranz, Wertschätzung und Respekt gegenüber allen Mitmenschen sowie gegenüber der Umwelt.
  • Wir fördern Beteiligung, Eigeninitiative und Selbstverantwortung. Unsere Zusammenarbeit beruht auf Freiwilligkeit und der selbstbestimmten Teilnahme von Individuen und Gruppen. Wir aktivieren ihre Ressourcen.
  • Unsere Angebote sind niederschwellig. Sie sind einfach zugänglich für alle Personen, möglichst unabhängig von unterschiedlichen Lebensbedingungen.