Umweltschutz und Klimamassnahmen sind dann nachhaltig, wenn die Menschen nicht nur ihr Verhalten ändern, sondern den Mut entwickeln, sich auf einen inneren Prozess der Selbstentdeckung und -entfaltung zu begeben. Das ist eine Aussage der meisten spirituellen Wege aus verschiedensten Traditionen. Weshalb dieses Einlassen auf den inneren Prozess so wichtig ist, erläutern Franziska Weber und Raymond Vogel im Rahmen unseres Spaziergangs auf der Werdinsel. Beide sind seit ca. 25 Jahren Lernende auf einem alten schamanisch-spirituellen Weg und leiten die Earthdreamers Lodge in Zürich. «Der Schamanismus», erklären die beiden, «geht davon aus, dass alles belebt ist – es ist nur eine Frage der Frequenz, ob wir uns mit Bäumen, Gräsern, Tieren, den Elementen oder unseren Nachbar*innen unterhalten. Wir alle haben die Fähigkeit, uns auf andere Wesen einzuschwingen, und alle von uns haben es als Kinder auch völlig natürlich getan: Mit den Blumen im Garten, der Katze, dem Meerschweinchen oder mit den Bäumen in Wald.» Das mag uns heute vielleicht peinlich sein oder wir lachen über die kindlichen Fantasien. Doch genau hier liegt gemäss Franziska Weber und Raymond Vogel das Problem: Wir haben uns angepasst, gepanzert und sozialisiert, um von unserer gesellschaftlichen Umwelt geliebt und gemocht zu werden. Auf der Strecke geblieben ist dabei unser natürliches Talent, uns mit allen Welten auf Grossmutter Erde zu verbinden, mit der Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Spiritwelt ebenso wie mit der Menschenwelt. Spirituelle Schulungen bieten die Möglichkeit, uns dieser Sozialisation bewusst zu werden und Schritt für Schritt zurück zur natürlichen Verbundenheit zu finden. Dort ist auch die Liebe zu allem, was lebt, zu Hause – und die ist die nachhaltigste Grundlage für ein Leben in Einklang mit unseren natürlichen Ressourcen. Auf unserem Spaziergang haben wir die Gelegenheit, selber auszuprobieren, wie es ist, sich auf einen Dialog mit einem Wesen aus der Pflanzenwelt einzulassen und tatsächlich klingen bei einigen von uns Erinnerungen an die Kindheit und an eine natürliche Art von Verbindung an.
Schritt für Schritt
Wie lässt es sich nachhaltiger leben? Welche Initiativen und Projekte gibt es dazu im Quartier? Mit wem kann ich mich darüber austauschen? Wie und wo kann ich mich beteiligen? Die Spaziergangs-Serie Schritt für Schritt widmet sich genau diesen Fragen. Zusammen mit der Klimagruppe Kreis 9 und Menschen aus dem Quartier realisieren wir mehrere Spaziergänge zu unterschiedlichen Themen. Das Projekt zielt darauf ab, den Austausch im Quartier zu fördern, das bereits bestehende Netzwerk zu stärken und die Quartierbewohnenden für die Umweltauswirkungen des eigenen Verhaltens zu sensibilisieren. Möchtest auch du bei einem Spaziergang mitwirken oder sogar einen selbst durchführen? Dann melde dich bei der Klimagruppe Kreis 9: E-Mail
Blogbeiträge zu vergangenen Spaziergängen