8. Juli 2024

Schritt für Schritt #31: Invasive Neophyten

Auf diesem Spaziergang am Rand von Albisrieden weisst uns der Umweltwissenschaftler Benjamin Kämpfen auf verschiedene Neophyten in den Gärten hin: «Der Kirschlorbeer wird oft als Sichtschutz angepflanzt, weil er immergrün ist. Doch es handelt sich dabei um eine Problempflanze, denn sie kann sich rasch ausbreiten.» Wir treffen sie im Garten mit schwarzen Beerenständen an. Diese werden von Vögeln gefressen, im Wald ausgeschieden und so wachsen neue Pflanzen. Wenn man diese nicht entfernt, breiten sie sich weiter aus. Die Kirschlorbeer ist ein «invasiver Neophyten». Das sind Pflanzen, die nach 1500 nach Europa kamen und sich rasch ausbreiten und dadurch einheimische Flora verdrängen. Sie führen zu Biodiversitätsverlust. Einige können auch die Gesundheit schädigen (u.a. Ambrosia oder Schmalblättriges Greiskraut) oder Bauschäden an Strassen anrichten und grosse Kosten verursachen (z.B. Japanischer Staudenknöterich). Informationen dazu findet man auf der Webseite von Infoflora. In der Nähe des Hasenrains treffen wir auf eine Wiese, die mit kleinen, weissen Blüten übersät ist. «Es handelt sich hier um das Einjährige Berufkraut», erklärt Kämpfen. Auch dieses breitet sich stark aus. Die Pflanze bildet im ersten Jahr eine Rosette und stängelt dann im Folgejahr auf. Zwingend ist es, dass man sie mit den Wurzeln entfernt. Reisst man nur die Blüten ab, schlägt sie umso stärker wieder aus und bildet noch mehr Blüten. Es lohnt sich auch einzelne Exemplare, die man unterwegs antrifft, gerade zu entfernen. Wichtig dabei ist, die Pflanzen im Abfall zu entsorgen und nicht auf dem Kompost. Kämpfens Ausführungen sind packend und humorvoll. Der Naturschutzverein Albisrieden packte gleich am folgenden Samstag beim Ausreissen des Einjährigen Berufkraut mit an.

Organisiert von Yael Wetzel in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverein Albisrieden.



Schritt für Schritt

 

Wie lässt es sich nachhaltiger leben? Welche Initiativen und Projekte gibt es dazu im Quartier? Mit wem kann ich mich darüber austauschen? Wie und wo kann ich mich beteiligen? Die Spaziergangs-Serie Schritt für Schritt widmet sich genau diesen Fragen. Zusammen mit der Klimagruppe Kreis 9 und Menschen aus dem Quartier realisieren wir mehrere Spaziergänge zu unterschiedlichen Themen. Das Projekt zielt darauf ab, den Austausch im Quartier zu fördern, das bereits bestehende Netzwerk zu stärken und die Quartierbewohnenden für die Umweltauswirkungen des eigenen Verhaltens zu sensibilisieren. Möchtest auch du bei einem Spaziergang mitwirken oder sogar einen selbst durchführen? Dann melde dich bei der Klimagruppe Kreis 9: E-Mail


Blogbeiträge zu vergangenen Spaziergängen

Gemeinsam gehen wir Schritt für Schritt für eine nachhaltige gegenwart und Zukunft. Mehr dazu: Nachhaltiges Albisrieden